Prof. Thomas Clamor
Der in Ostwestfalen geborene, heute in Berlin lebende Dirigent verfolgt in seiner Arbeit ein zentrales Anliegen: Deutlich zu machen, was die Kunst bzw. die Musik für die Gesellschaft leisten kann. Ebenso ist es der künstlerische Austausch, der Thomas Clamors Schaffen prägt und leitet. Diesen Zielen sind alle seine vielfältigen Aktivitäten in künstlerischer wie in musikpädagogischer Hinsicht verpflichtet.
"Mit seiner künstlerischen Exzellenz leistet er nicht nur einen beeindruckenden kulturellen Beitrag, sondern engagiert sich auch beispielhaft national und international in der Bildung.", so heißt es in der Begründung, mit der ihm 2015 das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.
Er studierte an der Nordwestdeutschen Musikakademie/Hochschule für Musik Detmold und wurde mit 22 Jahren als jüngstes Mitglied von den Berliner Philharmonikern und Herbert von Karajan engagiert. 25 Jahre blieb er dem Weltklasse-Orchester verbunden, arbeitete mit den größten Dirigenten und Solisten und profilierte sich als Orchester- und Kammermusiker national und international.
Seine Lehrtätigkeiten führten ihn an die Hochschule für Musik Detmold, die Franz Liszt Musikhochschule Weimar, die Hanns Eisler Musikhochschule Berlin, die Musikhochschule Schanghai und an die Herbert - von- Karajan- Stiftung der Berliner Philharmoniker. An der Hanns Eisler Musikhochschule Berlin legte er den Grundstein für das Fach Musikvermittlung und initiierte mit seinen Studenten Projekte in sozialen Brennpunkten Berlins.
Mit seinem großen Interesse an soziokulturellen Projekten und der Nachwuchsförderung wurde er Mitbegründer der ersten Lateinamerikanischen Brass Akademie und Gründer des Venezuelan Brass Ensembles. Ebenso gründete er das European Brass Ensemble mit der Residenz im Kloster Stift Melk (UNESCO - Weltkuturerbe) in Österreich.
Er dirigierte bei den bedeutensten Musikfestivals Europas - u.a. den Salzburger und Luzerner Festspielen, den BBC Proms London / Royal Albert Hall, in der Carnegie Hall New York, der Berliner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, NCPA Peking, u.v.m. Als gern gesehener Gastdirigent vieler Orchester ist er weltweit tätig, so in Europa, Nord- und Südamerika, China und Korea.
Dieser Schaffensbereich und ebenso seine über 10 jährige Tätigkeit als Chefdirigent der Sächsischen Bläserphilharmonie und künstlerischer Leiter der deutschen Bläserakademie, werden durch eine große Anzahl von erfolgreichen Rundfunk-, Fernseh-, CD- und DVD Produktionen in seiner stilistischen Breite dokumentiert.
Seit 2018 ist er künstlerischer Leiter des internationalen Brass-Festivals „Sauerland-Herbst“.